Wenn ein Familienmitglied zum Pflegefall wird, dann stehen die Angehörigen vor der wichtigen Frage, wie es weitergehen soll. Häufig ist es nicht möglich, die Betreuung innerhalb der Familie rund um die Uhr zu gewährleisten – schließlich ist die Zeit im Alltag, durch Job, eigene Familie und weitere Verpflichtungen, knapp bemessen. Hinzu kommt: Viele ältere Menschen scheuen sich vor einem Einzug ins Pflegeheim und möchten in ihrer gewohnten Umgebung leben.
Und dann steht die Familie vor der großen Frage: Wie lassen sich Hilfe und Unterstützung so organisieren, dass diesem Wunsch tatsächlich entsprochen werden kann? Auf der Suche nach geeigneten Alternativen findet man nicht selten Angebote von polnischen Pflegekräften, die eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung anbieten – und das zu vermeintlich günstigen Preisen…oder?!
Wir sind der Frage nachgegangen, mit welchen Kosten Sie wirklich rechnen müssen und ob ein Einzug ins Pflegeheim nicht doch die – zumindest kostentechnisch – günstigere Alternative wäre.
Begriffserklärung „Polnische Pflegekräfte“
„Polnische Pflegekräfte“ – ein Begriff, der sich bei uns mittlerweile als bestimmte Form der Betreuung von Senioren etabliert hat. Hierunter versteht man Frauen, häufig zwischen 20 und 60 Jahren, die aus osteuropäischen Ländern (nicht nur Polen, sondern auch Litauen, Lettland, Tschechien, etc.) stammen und hierzulande bei pflegebedürftigen Menschen einziehen, um eine 24-Stunden-Betreuung zu gewährleisten. Sie kümmern sich im Rahmen der Grundpflege um die Pflegeperson – dazu gehört natürlich unter anderem die Körperpflege, Nahrungsaufnahme, das Erledigen von Einkäufen, und so weiter.
Natürlich hat diese Form der Pflege durchaus ihre Vorteile. Doch ist diese Lösung wirklich die preisgünstigere, im Vergleich zum Einzug ins Heim? Auf den ersten Blick ist man vielleicht geneigt, diese Frage mit „Ja“ zu beantworten. Doch werfen wir, anhand eines realistischen Rechenbeispiels, einen Blick auf die Zahlen und Fakten:
Inge ist 87 Jahre alt und wurde, vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen, im Rahmen einer Begutachtung, in Pflegegrad vier eingestuft. Ihre Tochter ist Vollzeit berufstätig und kann die Pflege rund um die Uhr nicht gewährleisten – so gerne sie dies auch tun würde. Sie möchte ihrer Mutter aber zumindest den Herzenswunsch erfüllen, so lange wie nur möglich in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. Da sich Inge aber nicht mehr alleine versorgen kann, muss eine Lösung her. Via Internet findet die Tochter das Angebot einer polnischen Pflegekraft.
Mit den folgenden Kosten muss sie dabei rechnen:
- 2100 € Gehalt / Monat
- 100 € / Monat für Heimfahrten
- 300 € / Monat für Verpflegung, Strom, Wasser, Heizung und weitere Nebenkosten
Das ergibt monatliche Gesamtkosten von rund 2.500 €, abzüglich des Pflegegelds von 728 € bei Pflegegrad vier. Folglich beträgt der monatliche Eigenaufwand 1.772 Euro, zuzüglich der eigenen Kosten für eine Mietwohnung oder den Unterhalt für ein Haus, plus weiterer anfallender Kosten für Müll, Grundsteuer, Versicherungen, u.U. Hausmeister, Reinigung, etc.
Zum Vergleich: Wie sähe es dagegen bei der All-Inclusive-Vollversorgung in einem Pflegeheim aus, zum Beispiel in unserem Haus an den Schwarzweihern?
Eine Bewohnerin mit Pflegegrad 4 müsste für eine „All Inclusive-Vollversorgung“ mit einem Eigenanteil von 1.865 Euro rechnen. Weitere Kosten, wie Müll, Grundsteuer, Wohnungsmiete und ähnliches fallen dann entsprechend weg, denn das Leben findet rund um die Uhr in unserer Einrichtung statt.
Fazit: Informieren Sie sich umfassend über Ihre Möglichkeiten
Generell wird davon ausgegangen, dass die vollstationäre Pflege in Deutschland zu teuer ist.
Der Kostenvergleich, wie oben beschrieben, kommt aber zu einem völlig anderen Ergebnis – nämlich, dass die Pflege zu Hause mit einer osteuropäischen Kraft, die unter Umständen noch nicht einmal im Bereich der Pflege ausgebildet ist, wesentlich teurer ist.
Hätten Sie mit diesem Ergebnis gerechnet? Wichtig ist, dass Sie sich umfassend über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten informieren, wenn ein Familienmitglied zum Pflegefall wird. So können Sie sicherstellen, dass ihm eine qualifizierte Pflege und liebevolle Betreuung zu Teil werden.
Schließen Sie eine vollstationäre Pflege und Betreuung für Ihr Familienmitglied vorerst aus, können zum Beispiel auch eine Tagespflege, wie unsere Grüne Oase in Enkenbach-Alsenborn oder die Hahnenbalz in Kaiserslautern, werktags Entlastung leisten.
Wenn Sie Fragen haben oder eine Beratung wünschen, können Sie sich jederzeit an unsere Mitarbeiter wenden – telefonisch unter 06303 – 911 0 oder per Mail unter info@prot-altenhilfe.de.