Zwei Tage, viel Substanz und noch mehr Austausch: Am 24. und 25. Oktober war die PAW Gastgeberin für das letzte IfA-Praxisanleitungstreffen im Jahr 2025. Praxisanleiter:innen aus unterschiedlichen Einrichtungen kamen zusammen, um Erfahrungen zu teilen, Konzepte zu schärfen und die Ausbildung in der Pflege gemeinsam weiterzuentwickeln.
Tag 1: „Come & Stay“: Gewinnen. Ankommen. Bleiben.
Mit Frank Schmitz und Lars Friedrichs stand der erste Tag ganz im Zeichen der Frage, wie gute Integration gelingt, besonders mit Blick auf Mitarbeitende aus dem Ausland.
Unter dem Motto „Come & Stay“ waren wichtige Schlüsselthemen unter anderem die Gewinnung und Anerkennung von Fachkräften aus dem Ausland, insbesondere im Hinblick auf realistische Erwartungshaltungen, klare Onboarding-Strukturen und Mentoringsysteme, die Integration im Alltag sowie Chancen und Herausforderungen, die damit in Verbindung stehen.
Das Thema „Come & Stay“ ist weit mehr als ein Schlagwort – es ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben in der Pflege, denn:
Pflege lebt von Menschen, die mit Herz, Kompetenz und Überzeugung für andere da sind.
Doch damit neue Kolleg:innen langfristig Teil des Teams bleiben, braucht es mehr als nur eine gute Einarbeitung. Es geht um Willkommenskultur, Wertschätzung und ein echtes Ankommen auf Augenhöhe.
Gewinnung & Bindung von Auszubildenden
Ein weiterer Praxisworkshop beschäftigte sich an diesem Tag mit dem wichtigen Thema „Gewinnung und Bindung von Auszubildenden“.
Anhand der Zielsystematik „SMART“ (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert) wurden Recruiting- und Bindungsziele formuliert und direkt mit Kommunikationshandwerk verknüpft, unter anderem:
- Wahrnehmung & Wertschätzung im Gespräch sichtbar machen
- Nicht-wertend beobachten, Bedürfnisse erfragen („Was steckt dahinter?“)
- Annahmen prüfen, Lösungsansätze entwickeln
- Von der Rückmeldung zur Verbindlichkeit
Der Abend fand bei guter Musik und vielen anregenden Gesprächen im Irish House einen gelungenen Ausklang: ein perfekter Rahmen zum Netzwerken und Durchatmen. Für eine besondere Überraschung sorgte dabei der von unserem kaufmännischen Leiter organisierte Auftritt der Band „Undercover“, in der er selbst mitspielt…ein echtes Highlight, das für beste Abendunterhaltung und große Begeisterung sorgte.
Tag 2: Kompetenzen sehen, Potenziale heben
Den Auftakt machte an diesem Tag Frau Tanja Derouet mit Einblicken in das Wundzentrum Kaiserslautern unter dem Motto „Auch Helden haben Wunden“: als Beispiel für moderne Versorgung, klare Prozesse und interprofessionelle Zusammenarbeit.
Anschließend Fokus: Kompetenzfeststellung in der Praxisanleitung
Weiter ging es mit dem wichtigen Thema, wie der Kompetenzstand von Auszubildenden realistisch eingeschätzt werden kann. Diskutiert wurden analoge und digitale Instrumente.
Leitfragen & Beispiele:
- Welche Erfahrungen/Fähigkeiten helfen Praxisanleitungen bei der Einschätzung?
- Welche verborgenen Talente von Azubis überraschten zuletzt – und was wurde daraus?
- z. B. Musikkompetenz: Auftritt bei der Weihnachtsfeier
- Kommunikationstalent: Rolle als Azubi-Botschafter:in
Zum Abschluss des zweiten Tages gab unsere Mitarbeiterin, Annika Kraut, spannende Einblicke in das zukünftige PAW-Projekt „Stambulant“, das sich mit neuen Versorgungsformen zwischen stationär und ambulant beschäftigt.
Besonders interessant waren dabei die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, aktuelle Hürden sowie der Fokus auf eine ganzheitliche, selbstbestimmte Versorgung der Pflegekund:innen und ihrer Angehörigen.
Unser Resümee
Das waren wieder einmal zwei kompakte, praxisnahe Tage, die gezeigt haben, wie „Come & Stay“ gelingen kann, denn: „Come & Stay“ bedeutet: Menschen willkommen heißen, Entwicklung ermöglichen und Zugehörigkeit schaffen. Pflege funktioniert dort gut, wo man nicht nur arbeitet, sondern sich gemeinsam zuhause fühlt. So wie in unserer PAW-Familie.
Denn: Wer sich verstanden, begleitet und gesehen fühlt, bleibt.
Darum ist es so wichtig, Strukturen zu schaffen, die Menschen nicht nur gewinnen, sondern sie auch halten: durch klare Kommunikation, Unterstützung in der Anfangsphase, Sprachförderung, Mentoring und kleine Gesten im Alltag, die zeigen „Du gehörst dazu.“
Gerade Auszubildende spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie sind nicht nur die Fachkräfte von morgen, sondern bringen neue Ideen, Energie und Perspektiven in die Einrichtungen. Damit sie diese Rolle entfalten können, brauchen sie Anleitung, Vertrauen – und Vorbilder in den Einrichtungen, die Lust haben, Wissen zu teilen und gemeinsam zu wachsen.
Damit wurde wieder einmal spürbar, was eine gut gewachsene Ausbildungskultur ausmacht, nämlich: klare Strukturen, verlässliche Beziehung, gutes Handwerk – und Herz.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Referentinnen und Referenten sowie den Teilnehmenden für diese zwei sehr gelungenen Tage und freuen uns schon jetzt auf die gemeinsamen Veranstaltungen, die uns 2026 erwarten.