Die Personalbemessung in der Pflege ist ein wichtiges Thema, das in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus gerückt ist. Durch die Einführung neuer Regelungen und Vorgaben soll sichergestellt werden, dass der Personalbedarf in Pflegeeinrichtungen bedarfsgerecht und effizient geplant wird.
Eine Folge dieser Bemühungen ist eine zielgerichtete ambulantisierte Arbeitsweise im Pflegealltag, an deren Organisation und Umstrukturierung wir derzeit intensiv in unseren stationären PAW-Einrichtungen arbeiten.
Welche Bedeutung hat der Begriff „ambulantisierte Pflege“ im stationären Pflegealltag?
Die „ambulantisierte Pflege“ ist ein relativ neuer Begriff im Bereich der stationären Pflege, der sich im Zusammenhang mit der neuen Pflegepersonalbemessung (PeBeM) etabliert hat.
Im stationären Pflegealltag bedeutet das: Die für eine entsprechende Maßnahme qualifizierte Person ist, zum passenden Zeitpunkt im Einsatz.
Durch eine stärkere ambulantisierte Arbeitsweise können Pflegekräfte beispielsweise mehrere Patienten an einem Tag besuchen, anstatt sich auf eine Station oder einen Wohnbereich zu konzentrieren. Durch den bedarfsgerechten Personaleinsatz werden Pflege und Betreuung der stationären BewohnerInnen effizienter und noch individueller.
Wie erfolgt die Umsetzung der stationären Tourenplanung in den PAW-Einrichtungen?
Das Projekt ist sehr komplex im Aufbau und in der Umsetzung. Derzeit sind wir dabei, die Tourenplanung in den Einrichtungen zu intensivieren und infolgedessen gänzlich umzustrukturieren.
In diesem Zuge erstellen wir für jedes Qualifikationslevel („QN-Level“) unserer MitarbeiterInnen einen Tourenplan (=Ablaufplan). Pro Wohnbereich wird es künftig mehrere Touren geben, zum Beispiel eine Fachkrafttour, eine Helfertour, etc.
Die Grundlage hierfür bilden die aktuell in all unseren Einrichtungen stattfindenden Gespräche mit unseren MitarbeiterInnen bezüglich ihres QN-Levels.
Unsere verwendete Software muss künftig ebenfalls mit der neuen Tourenplanung Schritt halten. Sie muss entsprechend angepasst werden, sodass sich der Tourenplan nach unseren neuen Vorstellungen organisieren lässt. Deshalb sind wir aktuell auch dabei, unsere Anforderungen mit den Möglichkeiten der zugehörigen Software, Connext Vivendi, in Einklang zu bringen.
Weil das ganze Thema sehr aufwändig ist und einiges an Know-how erfordert, wurde eine Expertengruppe zusammengestellt. Unser QM-Mitarbeiter, Stephan Späth, wurde in die Expertengruppe (bestehend aus Karla Kämmer und einigen MitarbeiterInnen der AWO-Unterfranken) der Karla Kämmer Beratungsgesellschaft berufen, weil er besonders gutes Know-how der von uns verwendeten Connext Vivendi-Software hat.
Im April gab es ein Meeting der Expertengruppe in Würzburg, wo Stephan Späth sein Fachwissen einbringen konnte. Heraus kam ein Anforderungspaket von mindestens fünf großen Anpassungs- und Programmierungsaufgaben für Connext Vivendi.
Am 16. Juni 2023 steht eine Online-Sitzung mit der Expertengruppe und dem Softwarehersteller auf dem Programm, um das Anforderungspaket vorzustellen und die entsprechende Umsetzung in die Wege zu leiten.
Unser Fazit
Durch eine bedarfsgerechte Personalbemessung und eine effiziente Organisation wird gewährleistet, dass die stationäre Pflege auch in Zukunft eine tragende Rolle in einem zeitgemäßem Gesundheitssystem spielt.
Durch eine bedarfsgerechte Personalbemessung können stationäre Pflegeeinrichtungen, wie unsere Einrichtungen der PAW, besser planen, wie viele Pflegekräfte sie benötigen und wie sich diese am effizientesten im Pflegealltag einsetzen lassen.
Wir widmen uns diesem Mammut-Projekt mit großem Engagement und freuen uns, dass die Entwicklung derzeit richtig an Fahrt aufnimmt.
Wer uns kennt, der weiß: Bei der PAW geht es stets voran. Technischen Neuerungen und dem Fortschritt stehen wir stets offen gegenüber – und wir tun alles dafür, um unseren MitarbeiterInnen, genauso wie den von uns betreuten Patientinnen und Patienten, den Alltag so komfortabel wie möglich zu gestalten.