Eine Patientenverfügung regelt, welche medizinischen Maßnahmen unternommen werden, wenn man selbst entscheidungsunfähig ist. Mit diesem Thema sollten sich ältere und pflegebedürftige Menschen aber auch deren Angehörige bei Zeiten beschäftigen.
Wir zeigen Ihnen, was eine Patientenverfügung für Vorteile hat und welche Aspekte bei der Erstellung beachtet werden sollten.
Nutzen der Patientenverfügung
Mit einer Patientenverfügung können bereits die Weichen für eine spätere Behandlung gestellt und die individuellen Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Das Selbstbestimmungsrecht der betroffenen Person lässt sich so langfristig bewahren.
Eine Patientenverfügung enthält also Erklärungen und Anweisungen, wie im Falle medizinischer Entscheidungen oder bei der Umsetzung ärztlicher Eingriffe sowie lebensverlängernder Maßnahmen und der Sterbebegleitung verfahren wird.
Keine allgemeingültigen Vordrucke verwenden
Online gibt es eine Vielzahl an Vordrucken für Patientenverfügungen – doch meistens enthalten die gar nicht die wichtigen Aspekte, auf die man selbst Wert legen würde.
Das Ankreuzen von Entscheidungen nach dem „Multiple-Choice-Prinzip“ verleitet dazu, sich gar nicht richtig mit den jeweiligen Gesichtspunkten auseinander zu setzen und fördert reine Bauchentscheidungen. Häufig ist man sich über die Tragweite der Entscheidung aber gar nicht bewusst.
Allgemeingültige Formulierungen vermeiden
Allgemeingültige Formulierungen sollten im Rahmen einer Patientenverfügung vermieden werden – diese können nämlich im Zweifelsfall von den ausführenden Personen nicht richtig ausgelegt werden. So wird der behandelnde Arzt aus Haftungsgründen die jeweilige Entscheidung nicht treffen, bevor er eine Formulierung falsch auslegt. Das zeigt, wie wichtig konkrete Formulierungen sind.
Der Umgang mit Ablehnungen
Worte wie „grundsätzlich“ oder „generell“ sind bedächtig zu wählen, denn sie schließen Behandlungsmethoden grundsätzlich aus. Wer zum Beispiel festlegt „Ich schließe künstliche Ernährung grundsätzlich aus.“, muss sich auch über die volle Tragweite dieser Entscheidung bewusst sein, denn dann wird im Bedarfsfall keine Form der künstlichen Ernährung angewendet werden.
Patientenverfügung regelmäßig überprüfen
Je nach Lebenssituation kann es sein, dass sich Einstellungen und Gedanken verändern – vor diesem Hintergrund macht es durchaus Sinn, die Patientenverfügung regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls an die veränderten Umstände anzupassen.
Aber nicht nur die eigenen Meinungen und Einstellungen verändern sich im Zeitablauf, sondern auch der medizinische Fortschritt.
Wird die Patientenverfügung angepasst ist zudem darauf zu achten, sie zu unterschreiben und mit dem aktuellen Datum zu versehen – nur dann ist diese auch rechtsgültig.
Fazit
Rechtliches und medizinisches Hintergrundwissen sind bei der Erstellung einer Patientenverfügung unabdingbar – deshalb ist es ratsam, von allgemeingültigen Formulierungen und Formularen Abstand zu nehmen und die Verfügung, nach Möglichkeit unter Zuhilfenahme eines Rechtsberaters, individuell formulieren zu lassen.
In unseren nächsten beiden Blogartikeln geben wir Ihnen weitere nützliche Tipps zur Erstellung einer Patientenverfügung an die Hand.