Menschen, die Familienangehörige pflegen, leisten Unvorstellbares. Schließlich muss der ganze Tagesablauf auf die liebevolle Pflege und Betreuung ausgerichtet werden – das eigene Privatleben und der Berufsalltag bleiben da häufig auf der Strecke. Kurzum: Wer eine andere Person pflegt, benötigt selbst Unterstützung, um die „Belastung“ langfristig körperlich und seelisch durchhalten zu können.
Deshalb zeigen wir Ihnen heute auf, an welchen Stellen Sie Unterstützung in Anspruch nehmen können.
Pflegestützpunkte: Anlaufstellen für Betroffene
So genannte „Pflegestützpunkte“ sind landesweite Anlaufstellen, bei denen pflegebedürftige Personen und deren pflegenden Familienmitglieder kostenfrei unverbindliche Beratungen in Anspruch nehmen können. Auch bei der Pflegeorganisation stehen Pflegestützpunkte zur Seite.
Das läuft so ab: Die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte verschaffen sich, meist im Rahmen eines Hausbesuchs, einen Eindruck über die individuelle Situation der demenzerkrankten Person und den pflegenden Familienmitgliedern – von der Wohnsituation bis hin zum Pflegebedarf. Anschließend werden gemeinsam sinnvolle Maßnahmen eruiert, um die Betroffenen im Alltag zu unterstützen. Diese können natürlich frei darüber entscheiden, ob sie die jeweiligen Angebote künftig in Anspruch nehmen möchten.
Menschen mit Migrationshintergrund bekommen bei den zahlreichen Pflegestützpunkten ebenfalls tolle Unterstützung. Sprachbarrieren werden, durch die enge Zusammenarbeit mit der Migrationsberatung, überwunden.
Wo in Ihrer Nähe sich solche Pflegestützpunkte befinden, können Sie hier herausfinden.
Städtische Beratungsstellen für ältere Menschen
Viele größere Städte haben spezielle Beratungsstellen für ältere Menschen eingerichtet, diese sind häufig den Sozial- und Gesundheitsämtern angegliedert. Hier gibt es ein umfangreiches kostenloses Beratungsangebot für Demenzerkrankte und deren Familienangehörige. Die Beratung kann, auf Wunsch, in den eigenen vier Wänden stattfinden. Gemeinsam mit den Beratern werden, kostenfrei und neutral, mögliche Unterstützungsangebote eruiert.
Ob sich in Ihrer Stadt eine solche Beratungsstelle befindet, können Sie in Ihrem Bürger-Service-Center erfragen.
Anlaufstelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, kurz DAlzG, bietet Betroffenen bundesweit ein breites Spektrum an qualifizierter Unterstützung, professioneller Beratung und kostenlosem Informationsmaterial. Außerdem werden, auf Wunsch, Kontakte zu Selbsthilfegruppen hergestellt und individuelle Entlastungsangebote eruiert.
Fazit: Für regelmäßige Entlastung & Entspannung sorgen
Für pflegende Familienmitglieder ist es besonders wichtig, sich auch einmal Auszeiten von der Pflegetätigkeit zu nehmen, sich Freiräume zu schaffen und entsprechende Hilfsangebote anzunehmen, sodass die Demenz des betroffenen Menschen den eigenen Alltag nicht vollständig bestimmt. Nur, wer sich selbst nicht aufgibt und gesund bleibt ist langfristig in der Lage, liebevolle Pflege und Betreuung zu bieten.
Eine drohende Überlastung können Sie daran erkennen, dass Sie sich unter Druck gesetzt fühlen, nicht alle Aufgaben perfekt zu erledigen oder alles zu schaffen. Auch ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit, bei gleichzeitigen Schlafstörungen, können ein erstes Warnzeichen sein. Ein geschwächtes Immunsystem, große Gewichtsschwankungen, ständige Gereiztheit, die Aufgabe der eigenen Hobbies und die Einschränkung sozialer Kontakte stellen ebenfalls Alarmsignale dar.
Suchen Sie sich deshalb entsprechende Unterstützung, schon bevor Sie in solche eine „Tretmühle“ geraten.
Eine tolle Möglichkeit stellt unsere Tagespflege „Grüne Oase“, in Enkenbach-Alsenborn dar. Mit der Tagespflege bieten wir pflegebedürftigen und demenzkranken Menschen ein Programm, das ihren Tag strukturiert, sie Gemeinschaft erleben lässt und sie aktiv fördert, während die pflegenden Familienangehörigen die Zeit effektiv für sich nutzen können.